„Kinder entdecken forschend die Welt, ausgehend von eigenen Fragen und rätselhaften Beobachtungen“ (Haus-der-kleinen-Forscher, Praxisanregungen).
Kinder sind von Natur aus neugierig, gehen mit offenen Augen und Ohren durch die Welt, fragen oft nach dem Warum. Wir schaffen die Basis für einen Zugang zu Mathematik, Naturwissenschaft, Technik und Umwelt, indem wir den Interessen der Kinder folgen und gemeinsam mit den Kindern der Welt forschend auf die Spur kommen. Schon „lange vor Schuleintritt verfügt das Kind über differenzierte Denkstrukturen, die ihm ermöglichen, Zusammenhänge (…) zu verstehen (…) und grundlegende Wenn-Dann-Beziehungen herzustellen.“ (BEP, S.77)
Dazu schaffen wir in unserer Kita Raum und Zeit: Materialien stehen zur freien Verfügung, Waschbecken sind in Kinderhöhe angebracht, Wald und Spielplatz bieten Möglichkeiten, die Welt zu erforschen. In alltäglichen Situationen machen Kinder und pädagogische Fachkräfte ständig neue Entdeckungen und entwickeln gemeinsam Fragestellungen. Oft bieten Jahreszeiten oder alltägliche Situationen den Beginn einer Forscherfrage. Zum Beispiel kann uns das Thema Wasser wochenlang beschäftigen: wenn ich Schnee schmelze, erhalte ich Wasser – aber wenn ich Wasser einfriere, wird es Eis? Wie erhalte ich denn Schnee? Muss ich dazu vielleicht kaltes Wasser verquirlen und habe ich dann eine Schneekanone? Wie lange dauert es, bis Wasser zu Eis wird? Und warum benötigt Eis mehr Platz? Es entstehen neue Fragen, die wir manchmal gar nicht selbst beantworten können und gemeinsam recherchieren müssen.
Wir beziehen die Lebenswelt der Kinder aktiv ein und stärken Kooperationen und die Vernetzung nach außen. Eltern unterstützen unsere Forscherideen, Fachleute wie der Förster oder der Vogelschutzbund vor Ort werden eingeladen. Manchmal fahren wir zur Bücherei und suchen nach entsprechender Literatur (>Vernetzung mit anderen Bildungsorten).
Die Kinder sind mit Spaß und Neugier am Forschen, sie wollen die Welt entdecken und verstehen. So entstehen im Alltag viele spannende Fragestellungen: das kann an einem Waldtag sein, auf dem Spielplatz, beim Kochen etc.
Im Sinne der Ko-Konstruktion und der Partizipation greifen wir die Themen auf, die für die Kinder wichtig sind und arbeiten an Inhalten, die für sie Bedeutung haben. Wir geben den Kindern Raum für ihre Fragen. Wir unterstützen die Kinder, unterschiedliche Herangehensweisen auszuprobieren und eigene Vorstellungen zu verwirklichen. Die Kinder bringen ihr Vorwissen ein und stellen Vermutungen auf. Diesen wird gemeinsam experimentierend und forschend auf den Grund gegangen. Die Kinder sind stolz auf ihre Ergebnisse und werden in ihrem Gefühl bestärkt kompetent zu sein.
Da die Kinder das Tempo bestimmen, können Projekte auch über einen längeren Zeitraum andauern. So bilden wir eine lernende Gemeinschaft.
Viele Ideen, Anregungen und Durchführungsmöglichkeiten für Experimente erhalten wir in Kooperation mit der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, wo auch regelmäßig Fortbildungen stattfinden.
Über den Alltag hinaus bieten wir in der Kita Forscherwochen an, bei denen wir gemeinsam mit den Kindern die sogenannte „Forscherwoche“ des „Haus der kleinen Forscher“ als Impulsgeber intensivieren und ausbauen und uns für zwei Wochen jeden Tag mit unserem Forscherthema auseinandersetzen können.
Im Rahmen der Kooperation mit der Grundschule gehen wir mit unseren Vorschulkindern zum Forschertag an die Astrid-Lindgren-Schule.
Nicht zuletzt werden durch die grenzenlose Wissbegier der Kinder und die vielen Fragen, die sie über Zusammenhänge und Wirkungsbereiche stellen, die Sprachkompetenz, Kognition, Reflexion und logisch-mathematisches Denken gefördert. Denn projektorientiertes Lernen ist stetiger Dialog: „Fragen werden formuliert, Beobachtungen mitgeteilt, Hypothesen aufgestellt, der Verlauf im Forschungsprozess besprochen und reflektiert.“ (Haus-der-kleinen-Forscher, Auszeichnung Plakette). Die Kinder lernen, indem sie eigene Ideen und das eigene Verständnis von der Welt zum Ausdruck bringen und sich mit anderen austauschen (vgl. BEP, S.89). Durch die Möglichkeit, forschend eigenen Fragestellungen nachgehen zu können, kann ein Thema in verschiedenen Bezügen und größeren Zusammenhängen erkannt werden.
Somit werden alle Sinne des Kindes angesprochen, Lernen erfolgt in vielen Bildungsbereichen gleichzeitig.
Im Januar 2019 sind wir offiziell als Haus der kleinen Forscher ausgezeichnet worden und im Februar 2021 haben wir zum zweiten Mal die Auszeichnung erworben.